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Mehrsprachigkeit im Film (Anleitung für die Schweiz)

Gerade in der Schweiz stellt sich oft die Frage, wie Filmproduktionen in die anderen Landessprachen übersetzt werden sollen. Um diese Frage zu beantworten, empfiehlt es sich, den Film zu analysieren und die Vor- und Nachteile der verschiedenen zur Verfügung stehenden Varianten abzuwägen.

Als erstes fragen wir uns, um welche Art Film es sich handelt? Lehrfilm, Imagefilm, Werbespot, Dokumentarfilm oder Feature Film?

Zusätzlich zur Art des Filmes muss die im Film zu vermittelnde Stimmung erfasst werden. Ein weiterer wichtiger Punkt ist das Zielpublikum, welches in die Überlegungen mit eingezogen werden muss.

Auch ist es sinnvoll, die existierende Tonspur zu analysieren. Wird eine Erzählstimme eingesetzt oder sind alles on Screen Dialoge. Gibt es viele Interview Sequenzen oder handelt es sich um gespielte Szenen?

Sind diese Fragen geklärt, stehen folgende Möglichkeiten zur Übersetzung bereit:

  1. Synchronisation (Lippensynchron)
  2. Untertitelung
  3. Voice-over (Übersprechen)
  4. Ein Filme pro Sprache

1. Synchronisation (Lippensynchron)

Bei der Synchronisation werden die Dialoge exakt nachgesprochen und möglichst simultan mit den Lippenbewegungen auf das Bild abgestimmt. Der Sprecher oder die Sprecherin sitzen vor dem Film, die Übersetzung vor den Augen und sprechen die Dialoge gleichlaufend mit den Lippenbewegungen im Bilde, aber auch exakt in der gleichen Tonlage. Oft werden für berühmte Leinwandpersonen jeweils konstant die gleichen Stimmen eingesetzt. So entstehen dann auch berühmte Filmstimmen. Tobias Meister zum Beispiel ist ein bekannter Synchronsprecher, welcher als so genannte deutsche Feststimme des US-amerikanischen Schauspielers Brad Pitt gilt.

Bei der Synchronisation kann der Stimmung der jeweiligen Sprache Rechnung getragen werden, Filmpuristen halten aber dagegen, dass dies den Originalfilm kaputt mache. Synchronisation ist die aufwendigste und somit auch teuerste Art, Filmproduktionen in mehrere Sprachen zu übersetzten.

2. Untertitelung (Einblender)

Bei der Untertitelung bleibt die Originaltonspur intakt, sie wird lediglich visuell durch das Einblenden der Untertitel übersetzt und ergänzt. Diese Art der Übersetzung ist kostengünstiger. Das Gesagte wird transkribiert und übersetzt. Danach müssen eventuell noch Anpassungen gemacht werden, wenn die geschriebenen Textstellen zu lang sind. Danach werden die Untertitel gesetzt. Dieses so genannte Spotting erfordert viel Erfahrung, damit der Text gut fliesst. Dabei wird immer zuerst der Originaltext hörbar, und erst mit einigen Hunderstelsekunden Verzögerung werden die Untertitel eingeblendet.

Um dieses Mittel der Übersetzung zu wählen, muss das Zielpublikum des Lesens mächtig sein, Kinderfilme eignen sich deshalb erst ab einem gewissen Alter. Wer sich an der brillanten Bildern der Kamera ergötzen will, den stören solche Überlagerungen. Wegen der kostengünstigen Erstellung wird diese Methode bei weltweit vertriebenen Blu-Ray's und DVD's bevorzugt, denn ohne gross Speicherplatz zu beanspruchen, können X-Sprachversionen dazu geschaltet werden.

3. Voice-over (Übersprechen)

Beim Voice-over wird der Originalton zuerst etwas angespielt, dann im Volumen stark reduziert um den Sprechton einzublenden. Auf diese Weise bekommen die Zuschauenden etwas von der Stimmung und vom O-Ton der Filmproduktion mit, werden aber in Ihrer Muttersprache bedient. Das Voice-over ist meist eine neutrale, angenehme Sprechstimme, eventuell für Frauenstimmen und Männerstimmen zwei verschiedene.

Diese Variante der Übersetzung wird oft im Fernsehen bei fremdsprachigen Interviews oder Pressestatements gebracht. Zudem gibt es viele Dokumentarfilme, welche diese Variante der Synchronisation vorziehen, da damit die Echtheit nicht verloren geht.

4. Ein Film pro Sprache (Originalversion)

Manchmal ist es sinnvoll, für die verschiedenen Sprachen auch verschiedene Filme zu machen. Zum beispiel wenn die Örtlichkeit von Wichtigkeit ist, verschiedene Botschafter oder Experten pro Sprachgebiet ausgewählt wurden oder für die verschiedenen Sprachen auch verschiedene Zielgruppen definiert wurden. Dies ist der teuerste, aber auch der differenzierteste Weg, mit Mehrsprachigkeit beim Film unzugehen.

Fazit:

Grundsätzlich gibt es keinen allgemeinen gültigen Ratschlag, wie Filmproduktionen übersetzt werden sollten. Gerade bei Imagefilmen oder Corporate Videos ist es oft ein Abwägen zwischen Authentizität (Untertitel) versus Stimmung (Synchronisation). Selbstverständlich ist auch das Budget und die gewünschte Art der Distribution (Web, Blu-Ray, Kino, TV) zu berücksichtigen.

Beispiele:

Gerne helfen wir Ihnen bei der Entscheidung und beraten Sie, wenn Sie mit uns Ihre nächste Filmproduktion planen. Grundsätzlich können wir alle Sprachen der Welt anbieten. Zur Übersetzung arbeiten wir i.a. mit Tongue-tied oder verschiedenen lokalen Übersetzern zusammen. Kostengünstige Sprecher und Sprecherinnen finden wir oft auf Voicearchive oder Voices , für spezielle Stimmen und Akzente, wie zum beispiel den Tessiner Akzent, haben wir unser eigener Pool zusammen.

Kontaktieren Sie uns, wenn Sie Fragen haben. 031 351 45 35 oder info[at]aloco[.]ch.

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